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"Ich bin nicht dicht, ich bin Dichter!"


berlöön.JPG Getreu meinem oben genannten Motto zähle ich mich zu einer Gruppe Menschen, die künsterisch begabt sind und mit ihrer ganz eigenen Sichtweise auf die Welt blicken.

Entdeckt habe ich mein künstlerisches Talent aus einer Laune heraus, die mich mein erstes Spiel erfinden ließ. Dass ich mit meiner Fantasie aber noch viel mehr anfangen konnte, als nur Spiele zu erfinden, habe ich gemerkt, als ich, eigentlich aus Protest gegen meine Eltern, Verbote und überhaupt eine ganze Menge Scheiss mein erstes Gedicht geschrieben habe mit dem schönen Titel "Gefangen". Im ersten Versuch dieses Gedichtes habe ich sogar probiert, das ganze irgendwie in eine sich reimende Form zu bringen, aber das hat sich für mich nicht als die ideale Ausdrucksform erwiesen.

Denn, wie ich bei vielen Gedichten im Deutschunterricht gesehen habe, gereimte Gedichte machen oft einen zurechtgestutzten, mit Mühe in eine bestimmte Form gepressten Eindruck - und das will ich nicht, kann es auch gar nicht. Meine Gedichte sind frei von Normen und halten sich nicht an Regeln. Sie beschäftigen sich viel mit meinen Gedanken, sind oft depressiv und düster. Und ich mag es so.

Nie wollte ich ein schnulzi-putzi-alles-ist-toll-Gedicht schreiben, weil das einfach nicht zu meinem Wesen passt. Ich passe nicht in die Schublade xy hinein, warum also sollten meine Gedichte in irgendwelche Schubladen passen?

Außerdem finde ich, dass in der Welt ohnehin viel zu viel schief geht, um immer nur mit der rosa Schlagerbrille darauf herabzusehen und alles schön-zu-besingen. Deshalb gehören Schlager auch (mit einigen Ausnahmen) zu der Art Musik, die ich nicht höre, die mich regelrecht anwidert mit ihrem triefenden Eierkuchengeschwätz.

Nehmen wir hier nur als Beispiel die Stadt Rom. Zwar kenne ich hier keinen speziellen Schlager, in dem das Lied besungen wird, aber jeder schwärmt, wenn er von Rom erzählt vom Colosseum, dem Trevi Brunnen und den ganzen anderen Sehenswürdigkeiten. Und dann komme ich da hin und sehe einfach den Verfall dieser ganzen Gebäude, eine Stadt, die alte Kunstwerke zu Touristenfallen umbaut und ausquetscht bis auf den letzten Cent. Auf der anderen Seite hat die Stadt kein Geld oder aber keine Lust den Circus Maximus auszugraben, denn der Erhalt dieser Sehenswürdigkeit würde sie mehr kosten, als sie verdienen würden. Wie kann eine Stadt denn bitte ihre Kunstwerke so dermaßen abwertend misshandeln und sich gleichzeitig als geschichtsträchtige Stadt aufspielen?
Für mich jedenfalls ist das geschichtliche Rom, das das ich sehen wollte gestorben. Tot. Finito. Was es dort zu sehen gibt ist das Touristenrom. Zurechtpoliert und so präpariert, dass die verfallenen Stellen nicht so sehr auffallen.