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Bocholt
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Einführung
Im tiefen Mittelalter
im Herzen von Schlesien
ein Tag in Bocholt

Die Zeitumstände um das Jahr 1155:



Wappen Schlesien

Das tiefe Mittelalter, welches mit dem Anschlag der Lutherischen Thesen in Wittenberg und letztlich mit dem Humanismus beendet werden sollte, war eine chaotische und gefährliche Zeit. Seit Anfang des 12. Jahrhunderts wütet die erbarmungslose Inquisition in allen Teilen des christlichen Europas, Intoleranz und Verfolgung haben in einer zerstörerischen Spirale seit dem ersten Kreuzzug 1095 einen makaberen Höhepunkt erreicht.

Schlesien selber befindet sich in einer heiklen politischen Lage. Herzog Wladyslaw II musste nach Drängen der polnischen Obrigkeit in das heilige römische Reich deutscher Nation fliehen und hinterließ ein Machtvakuum, welches nur schwer zu verkraften war, denn die Polen erhoben seit Jahren Anspruch auf das schlesische Territorium und das nördlich gelegene Fürstentum Böhmen hatte Erbfolgeansprüche auf den schlesischen Thron und machte diese durch Kampfhandlungen deutlich. Zudem lag das heilige römische Reich deutscher Nation mit Polen im Krieg, somit ist Schlesien seit 1145 unfreiwilliges Durchmarschgebiet mehr oder weniger marodierender und plündernder Soldaten. Mit Breslau und Glogau hat Papst Innozenz der II dem Großinquisitor Josef Klemens Pilsudski zwei Handlungszentren zugesprochen, von denen aus er fanatische Expeditionen in die ländlichen Provinzen treibt.

Bocholt ist ein im neunten Jahrhundert gegründeter Handelstreff. Um 1050 gründete ein durchreisender Mönch dort ein benediktinisches Konvent, welches im Laufe des ersten Kreuzzuges erhöhten Rang und Bedeutung erhielt durch seine vor allem kriegerische und fanatische Teilnahme. Jetzt ist es ein großes befestigtes Kloster namens St. Elechihus (nach dem Heiligen der es Gründete), welches die mittlerweile recht ansehnliche Stadt Bocholt eher wie eine Burg überragt. Die Umgebung der Stadt ist durch zahlreiche Gehöfte und kleinere Dörfer geprägt, jedoch auch durch die finsteren und tiefen Wälder die die Felder und Weiden rund um Bocholt einrahmen.