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Testbericht zum Asus Aspire One

(Zweiter Nachtrag: 24.12.2010)

Wie im letzten Testbericht schon gemutmasst, hat sich der Markt schnell entwickelt und neuere, bessere und vor allem grössere Netbooks überschwemmen fast schon die Produktpalette. Dies ist insbesondere Intels "Atom" Technologie zu verdanken, dabei handelt es sich um ein kompaktes Mainboard mit allem inklusive, welches von fast allen Herstellern nun gleichermassen eingesetzt wird. Entsprechend haben alle aktuellen Netbooks dieselben Prozessoren, Anschlüsse, Grafikkarten und Netzwerkadapter - wo genau aber die Unterschiede liegen, erkläre ich gleich im Detail.

CIMG1948.JPGSpezifikationen

Produktname:Acer Aspire One A150L
Prozessor:Intel Atom N270 (1.6 Ghz)
Arbeitsspeicher:1024 MB
Festplatte:120 GB
CD/DVD:Nein
Display:8.9 Zoll WSVGA (1024x600 Pixel)
Netzwerk:LAN und WLAN integriert
Betriebssystem:Linux (redHat)
Anschlüsse:3x USB 2.0, externer Bildschirm, 2x SD-Speicherkarte
Akku:3 h (12V)


Der erste Eindruck

Anders als den EeePC habe ich den Aspire im Laden gekauft und konnte dort bereits verschiedene Modelle unter die Lupe nehmen. Namentlich waren der EeePC 700 (7"), EeePC 900 (8.9"), der Acer Aspire (8.9") und ein Medion Akoya (10.2") ausgestellt. Letzterer ist auch als "Wind" von MSI erhältlich und genau den wollte ich eigentlich haben - im Ladentest hat mir der Acer Aspire dann aber doch besser zugesagt. Streng genommen hat das grössere Display gegen die sinnvollere Tastatur gewonnen und auch der Preisunterschied von fast 100 Euro hat mich eher doch zum Aspire bewegt. Ganz klar aus dem Rennen ist der EeePC 700, das Display und die Tasten sind einfach zu klein.

Bedienung

Das Wichtigste zuerst: Display und Tastatur. Nicht nur, dass man von den mickrigen Display weggekommen ist, man hat auch gleichzeitig die Auflösung erhöht. Wo der EeePC 700 noch mit 800x480 Pixeln daherkam, sind es nun 1024x600 und das bei 8.9 oder 10.2 Zoll Displays - damit lässt sich nun tatsächlich arbeiten.

Bei den Tastaturen muss man zwar noch immer aufpassen, da hier jeder Hersteller ein eigenes Süppchen kocht, die Tastengrösse ist nun aber durchaus ausreichend (beim Aspire spricht man von 95% der Normalgrösse). Drei Punkte möchte ich hier besonders hervorheben: Erstens ist es sehr mühsam, die Tasten "Home" und "End" zu bedienen, da diese nur mittels Fn-Taste erreichbar sind - schade, sehr unpraktisch, kann man aber per Software umkonfigurieren (bzw. mit Page Up/Down tauschen). Zweitens gibt es Hersteller, die unten-links lieber die Fn-Taste statt Ctrl platzieren - im Aspire ist das zum Glück nicht der Fall. Und drittens sind die Entertasten jetzt wieder zwei Zeilen hoch (Jubel im Hintergrund).

Grösser bedeutet in diesem Fall aber auch ein grösseres Gehäuse, in die Hosentasche passt das Gerät also definitiv nicht mehr. Schwerer geworden sind die Dinger auch, der Aspire bringt immerhin 1.4 kg (inkl. Akku) auf die Waage. Das ändert allerdings nichts daran, dass man ihn auch gut mit einer Hand herumtragen kann.

Dank der neuen Spezifikationen gibt es die Netbooks mittlerweile auch mit Windows XP verkauft. Das ist mitunter ein schöner Schuss ins Microsoft-Bein, denn das überladene Schnickschnack-Vista läuft auf den schlanken Netbooks einfach nicht. Ich persönlich bin sehr froh darüber, habe aber trotz allem wieder die Linux-Variante gewählt.

Kritik in Kürze

Was mich nach dem Auspacken und Akku laden dann aber doch sehr überrascht hat, war der Lüfter, der eigentlich permantent und ab dem Startvorgang vor sich hinsäuselt. Nennt mich altmodisch, aber ich wäre durchaus bereit, eine noch langsamere Festplatte und einen noch lahmeren Prozessor für einen komplett lüfterloses Notebook in Kauf zu nehmen. In diesem Punkt war der EeePC etwas besser, hat er doch immerhin eine Weile ganz ohne Surren durchgehalten.

Dann die Akkulaufzeit von ungefähr 3 (eher 2.5) Stunden; für mich reicht das völlig, aber andere Netbooks erreichen da deutlich mehr. Und, wie oben schon erwähnt, würde die CPU etwas heruntergetaktet, müsste auch der Lüfter nicht dauernd drehen und das alles spart ja irgendwo auch wieder Strom. An dieser Stelle würde ich mir auch noch weitere, noch schwächere Einstellungsmöglichkeiten für die Bildschirmhelligkeit wünschen, aber das nur am Rande.

Die Boxen sind okay. Nicht mehr und nicht weniger (die vom EeePC hab ich eine Spur besser in Erinnerung).

Und zum Schluss muss ich noch die Software bemängeln. Installiert ist ein redHat Linux mit dem üblichen Anwendungsstarter, siehe dazu den Screenshot weiter oben. Es mag ein subjektiver Eindruck sein, aber für mich gehört dieses Linux nicht auf ein Netbook. Das Gerät braucht sehr lange zum Booten, es dauert immer eine Ewigkeit, bis die WLAN-Verbindung steht und die Bedienung ist zum Teil etwas klebrig - wobei letzteres wohl eher dem Touchpad zuzuschreiben ist.

Fazit

CIMG1949.JPGDie Geräte haben sich dank Intels Atom-Technologie hervorragend weiterentwickelt und können nun (zumindest in technischer Hinsicht) einem herkömmlichen Notebook beinahe paroli bieten. Die neuen 95%-Tastaturen sind halbwegs komfortabel, nur einzelne Tasten müssen noch gespart werden, was man weiterhin mit der Fn-Taste löst. Die 8.9" Displays mit 1024-er Auflösung sind praxistauglich, wobei mit 10.2" noch lieber wären - es bleibt zu hoffen, dass hier demnächst der Preisverfall zuschlägt. Viel grösser dürfen sie aber nicht werden, schliesslich sollen die Netbooks ja handlich sein. Was die Festplatten angeht scheint SSD nicht schnell genug mitzuziehen, so dass nun herkömmliche 2.5 Zöller verbaut werden - ganz zum Wohle der Kunden, die nun ohne Preisaufschlag 120 GB statt nur 4 GB SSD kriegen. Trotzdem hat sich die Preisspanne der Netbooks nach oben hin vergrössert, der Acer Aspire One liegt momentan bei rund 350 Euro (das ebenfalls erwähnte Medion Akoya läge nochmal 100 Euro tiefer im Geldbeutel).

Meine Empfehlung: Es lohnt sich mittlerweile, ein Netbook zu kaufen, aber wer kann, sollte noch eine Generation abwarten. Intel hat die Netbooks technisch vorangetrieben und nun wollen möglichst viele Hersteller auf den Atom-Zug aufspringen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Schwemme die Preise drückt, oder ob bald wieder auf die "mehr Power und Schnickschnack fürs selbe Geld"-Taktik gesetzt wird. Vor allem aber bleibt offen, ob nicht bald AMD eine Alternative zu Intels Atom anbietet und wann Intel seinen Atom 2 Chipsatz herausbringt - und ob es je ein passiv gekühltes Netbook geben wird.

Ich danke fürs Mitlesen und sage Tschüss bis zum nächsten Testbericht!

Yhoko



Nachtrag (23.09.2008)

Was bisher gesagt wurde, gilt für diejenigen, die das Gerät kaufen, damit arbeiten und lieber nichts am System ändern. Wer aber etwas risikofreudiger ist und sich nicht davor scheut, mal eben alle Partitionen zu löschen und ein anderes Betriebssystem zu installieren, für den möchte ich noch ein paar Dinge anmerken:

Nachdem ich einen Tag lang mit dem Gerät herumgespielt und diesen Testbericht geschrieben hatte, beschloss ich, ein wenig weiter zu gehen. Mein Ziel war die Installation von Windows XP und Ubuntu auf einer zweiten Partition - bei 120 GB ist dafür schliesslich genügend Platz. Ubuntu war kein Problem, das konnte ich über Netzwerk (PXE) installieren. Aber bitte, bitte, bitte, wenn ihr Windows draufkriegen wollt, nehmt ein externes (USB) CD-Laufwerk! Wenn ihr keins habt, lasst es bleiben. Ich habe einen ganzen Tag lang nach Tutorials gesucht, mehrmals ein Windows vorbereitet und es auf verschiedene Weisen mittels USB-Stick versucht zu installieren. Erfolglos. Das Beste war eine halbpatzige Installation, die mit viel Mühe in den abgesicherten Modus booten konnte.

CIMG1945.JPGAm Ende wurde aber doch noch alles gut, nachdem Jeromy ein externes Laufwerk aus dem Geschäft mitbrachte. Windows installierte sich geradezu von selbst und dank nLite wurde bei der Installation nicht ein Treiber vermisst - also CD rein, Setup abwarten und fertig war das Theater. Dann nochmal Ubuntu von der LifeCD gestartet, Grub repariert und schon war das Gerät betriebsbereit, so wie ichs mir gewünscht hatte. Gerade jetzt liege ich damit im Bett und teste, wie gut man tippen kann - ich vergebe 8 von 10 Punkten. Man kann damit gut tippen und mit entsprechender Konfiguration sind auch Home und End direkt erreichen, dafür sind nun Page Up/Down auf Fn. Und die Backspace-Taste ist ein bisschen ungünstig platziert ist - mit etwas Übung gewöhnt man sich aber daran. Neu ist mir aber das Touchpad aufgefallen, welches einen Nachteil aufweist: Die Maustasten sind links und rechts davon platziert worden. Aufgrund des Platzmangels ist das kaum anders zu lösen, daher verbuche ich das ebenfalls mit Gewohnheitssache.

Um das Ganze abzurunden, habe ich jetzt auch noch ein kleines Tool names "AA1FanControl" für die Lüftersteuerung installiert - und siehe da, das Gerät ist eigentlich gar keine Heizung, der Lüfter ist nur von Haus aus viel zu scharf eingestellt. Während ich diesen Beitrag schreibe, hat sich die Temperatur sogar ohne SpeedStep bei 54° eingependelt und in einem Forum wird 70° als Startschuss für die Lüfteraktivierung empfohlen. Ich gehe mit 60° auf Nummer sicher und gehe dennoch davon aus, den Lüfter nie mehr zu hören - Problem gelöst!

Einen kleinen Mangel musste ich allerdings noch feststellen und zwar ist das Touchpad irgendwie "verschoben". Ganz rechts ist ein Teil völlig inaktiv, so dass man zum Scrollen den Finger nicht am Rand entlang sondern etwa 0.5 cm vom Rand entfernt bewegen muss (optisch ist rein gar nichts zu sehen). Möglicherweise würde hier die Herstellergarantie greifen, extra einschicken werd ich es deswegen aber nicht. Die Touchpad-Software unter Windows ist im Übrigen ein Graus, unter Linux (ohne Spezialsoftware) funktioniert es wesentlich besser.

Zweites Fazit

Mit etwas Bastelarbeit und Geduld lässt sich der Aspire One wie ein gewöhnliches Notebook behandeln. Windows XP läuft darauf ohne irgendwelche Probleme, die Treiber kriegt man von der Acer-Webseite und mit einem externen CD-Laufwerk geht die Installation ohne Probleme vonstatten (ohne hingegen gar nicht). Wer dann noch die Lüftersteuerung manuell einrichtet, der hat alle Kritikpunkte aus dem Weg geräumt und kann sein neues Netbook in vollen Zügen geniessen (ausser es sind keine Sitzplätze mehr frei). Ich jedenfalls bin jetzt sehr zufrieden und habe den Aspire mittlerweile in mein Herz geschlossen!

Nachtrag: Langzeittest (24.12.2010)

Der Aspire One ist hier nun seit über zwei Jahren in Betrieb und wird zu 70% im Schlafzimmer verwendet, um abends noch Texte zu schreiben oder per VoIP zu telefonieren. Den Rest der Zeit wird er beim Rollenspiel (Pen & Paper) für Notizen verwendet und zeigt das Rubinrunde-Wiki an, spielt Musik ab und hält Charakterdaten fest. Der Akku ist dabei - wie zu erwarten war - deutlich gealtert, er hält noch ca. 30 Minuten lang durch; das Gerät wird hauptsächlich am Strom (und natürlich zuhause) betrieben. Ein neuer Akku lohnt sich daher nicht, die sind übrigens auch recht teuer.

Rückblickend kann ich nur meine vollste Zufriedenheit kundtun - mit einer einzigen Ausnahme: Der Lüfter springt doch relativ häufig an, wenn das Gerät viel zu tun hat oder längere Zeit in Betrieb war. Beim Rollenspiel ist das störend, aber man kann darüber hinwegsehen. Alle anderen Mäkel sind mittlerweile zur Gewohnheit geworden und fallen nicht weiter auf.

Unterm Strich also ein "Sehr gut" an ASUS, danke für dieses gelungene Stück Computertechnik!