Die Religion dieser Welt
Jedes Lebewesen auf der Welt kennt Streit, doch kaum eines weiß, dass durch einen solchen Streit eine ganze Welt entstanden ist.
Angefangen hat es mit 4 sehr mächtigen Wesen, welche beinahe friedlich beisammen gelebt haben. Nur zwei bekamen sich ständig in die Haare, für jeden erdenklichen Unsinn: Gott und Teufel. Für alles wurde gestritten, am meisten jedoch darüber, wer nun das bessere strategische Denken und die bessere Organisation besaß.
Oft wurden diese beiden, während des Konflikts so laut, dass ihre beiden Geschwister, welche sie ebenfalls noch besaßen, Gefahr liefen wahnsinnig zu werden, da sie keine Stille Minuten mehr bekamen. Diese Konflikte hätten sich auch sicher auf die Geschwister übertragen, wenn dem Ganzen kein Einhalt geboten worden wäre:
An einem recht herrlichen Tag, an welchem die beiden Streithähne noch in ihren Federn lagen, die Nacht hatten sie durchgestritten, hatte sich Mirlanda zusammen mit dem Vierten im Bunde, dessen Namen niemals herausgefunden und deshalb unter dem Titel "Der Erschaffer" bekannt wurde, in die Sonne gelegt, um einen ruhigen, streitlosen Tag zu genießen. Doch leider sollte dieser Frieden nicht lange anhalten. Aus irgendwelchem Grund schienen die beiden Streithähne weniger Schlaf zu benötigen, als alle anderen zusammen, sodass ein erneuter, ziemlich lauter Streit ausbrach, über ihre üblichen Kleinigkeiten, diesmal ging es darum, wer eine Welt besser führen könnte.
Nun reichte es Mirlanda aber wirklich, sodass sie aufstand und nun, zum ersten Mal, beide zur Ruhe brachte, mit nur einem Wort. "Ruhe!" hatte sie gerufen, sah beide an und vernahm mit Genugtuung, dass bei den Mund hielten und sie verdattert ansahen. So verstummt konnte sie dann auch kurz zwei Minuten nachdenken. Keinesfalls hatte sie vor mitzustreiten, nein, nein, sie wollte eine entgültige Lösung hierfür, welche sie auch bald fand:
Sie schlug vor, dass die beiden doch einfach ausprobieren sollten, wer es denn nun besser konnte. Gott, sowie auch Teufel fanden diese Idee gut, waren mit ihren Gedanken bereits an der Arbeit, doch ehe sie sich etwas ausdenken konnten, griff Mirlanda in ihre Pläne schon ein, indem sie ihnen mitteilte, sie sollten zusammen eine Welt erschaffen, da sie nur so wirklich herausfinden konnten, wer nun der bessere Stratege und Organisator war, indem der Bessere dem nicht so guten half.
Wieder trat Schweigen auf, um diese Idee aufzunehmen, zu verdauen, zu bedenken, doch die beiden kamen auf einen Nenner: Dem anderen zu zeigen, dass man besser war, klang verlockend und sie willigten ein. Doch auch jetzt, wo sie nun glaubten endlich loslegen zu dürfen, mussten sie wurden sie wieder enttäuscht, denn Mirlanda stellte noch eine Bedingung auf:
Sie sollten sich Zeit mit der Planung machen, Zeit, um nicht alles für sich selbst zu vermasseln. 60 Jahre sollten sie planen: Was für Lebewesen wollten sie? Was für Bedingungen wwürden sie benötigen? Wie soll ihre Welt aufgebaut werden? Wer übernimmt welchen Teil? Es war eine Menge zu planen, sodass es den beiden einleuchtete, diesen Weg zu wählen und auch diese Zeitspanne.
Und so planten sie, 60 lange Jahre..
Mirlanda allerdings war nicht dumm und diese lange Zeitspanne nutzte sie für ihre Zwecke aus:
Natürlich wäre es am einfachsten, die beiden Brüder machen zu lassen und sich darum nicht zu scheren, aber Mirlanda war da anders, denn sie wusste, dass die beiden nicht über ihren Streit hinaussehen konnten und ihre zusammen geschaffene Welt darunter leiden würde müssen. So plante sie ihrerseits mit dem 'Erschaffer' eine eigene Welt in der sie die Rollen klar verteilten:
Mirlanda wollte für den Frieden sorgen und ihre Macht einsetzen, um auf die Bewohner zu achten, währenddessen ihr Bruder diese Welt erschaffte, einzelne Rassen, Umgebungen, den Schutz dieser Welt und den Schutz der Welt, die die Streithähne erschaffen wollten. Sie hatten eine Idee entwickelt, dass sie die Naturgewalten, von denen sie die beiden reden hörten, heimlich eigene Willen verschaffen wollten, den Gefühlen, und Zustände, sodass die Lebewesen ihrer Welt, nicht allzu arg zu leiden haben würden.
Zunächst erschufen sie, für jedes dieser Naturgewalten, Emotionen, und Zustände ein Wesen, welche die Menschen aus Fabeln kennen: Drachen, Phönixe, Einhörner und dergleichen, direkt mit dem Wissen, welches sie benötigten, um eine Grundbasis zu schaffen. Nun bekam jedes dieser Fabelwesen jeweils 100 menschenähnliche Gestalten zugeteilt, mit dem Aussehen von Kinder/ Jugendlichen zwischen 10 und 15 Jahren, Schüler, Anwärter auf den Posten, mit den Fabelwesen dies zu bewachen, wofür sie stehen.
Nun sollten die Fabelwesen, hier genannt Lehrer, ihre Anwärter ausbilden. Eine Grundbildung gab es, sowie auch fachspezifisches, für ihr persönliches Gebiet. Nach und nach erwachten viele dieser Anwärter nicht mehr, da die Lehrer sie nachts aussortierten. Die Schwächsten verschwanden. Am Ende sollte in jeder Gruppe nur noch der oder die Stärkste sein, wie es dann auch geschah.
Nur einen Zwischenfall gab es:
Zunächst gab es nur eine Gruppe des Feuers, schließlich allerdings, nachdem sich zwei darinnen verliebt haben, ausgerechnet der, mit Abstand, Stärkste in eine der nicht so starken, dieser Mirlanda androhte zu sterben, ehe er sein Amt antreten konnte, spaltete der 'Erschaffer' die Gruppe, auf Wunsch Mirlandas hin, in zwei auf. Mit der Bedingung ihr Bestes zu geben, weil sie die Einzige der neuen Gruppe war, damit sicher gestellt war, dass sie am Ende blieb, konnte sie die Anwärterin für den Zustand der Hitze werden.
Nach den 60 Jahren waren also nur noch die letzten Anwärter übrig, welche dann zu Quellen ernannt wurden. Sie hatten es geschafft und nun eine Woche lang Ruhe, eine Woche, in denen sie faulenzen konnten und zum ersten Mal durften sie bestimmen, was sie tun oder lassen sollten. Von diesem Tag ab waren sie gegenüber ihren Lehrern gleichberechtigt und handelten nun nicht mehr als Meister und Lehrling, sondern als gleichgestellte Partner, auch wenn der ein oder andere Lehrer damit gewisse Probleme zeigte, seinen Schüler keine Anweisungen mehr geben zu können, da manche wirklich faul wurden.
In dieser Woche, in der die Quellen ihre wohlverdiente Pause nach den 60 Jahren harter Arbeit hatten, planten der 'Erschaffer' und Mirlanda, wie die Welt aussehen und welche Lebewesen es dort geben sollte, sowie die Möglichkeit sich vor den Streithähnen zu schützen, wenn sie erfuhren, was die beiden gemacht hatten. Immerhin sollten die Quellen einen Rückzugsort haben, in welchem sie sich wohl fühlen konnten.
So wurde diese neue Welt erschaffen, mit samt ihren Lebewesen und dem Tunnelsystem rundherum, welche dafür sorgten, dass weder Gottes Gehilfen, noch die des Teufels zu ihnen in die Welt kamen, nichtmal die Lebewesen der Welt der beiden Streithähne, welche sie 'Erde' nannten, sollten durch dieses System kommen.
Es war klug, diese Welt zu erbauen und dieses Tunnelsystem, denn seit dem Tag, an dem die 60 Jahre auf den Tag genau um waren, also am 8. Tag nach der Ernennung der Quellen, erschufen die beiden Streithähne ihre Welt und bereits am 1. Tag fanden sie den ersten Konflikt, den sie mit den Naturgewalten beheben wollten: Wo sollte Land hin und wo nicht? Natürlich wollten sie jeder zu ihrem Vorteil handeln. Doch daraus wurde nichts, denn die Quelle der Erde ließ nur einen riesigen Kontinent entstehen, umgeben von all dem Wasser, was die beiden haben wollten.
Seit diesem Tage wussten die Streithähne von den Plänen ihrer Geschwister, deren Quellen und Welt. Natürlich wollten sie diese auslöschen, denn von nun an trauten sie ihnen kein Stück mehr. Doch nie waren sie weiter gekommen als bis zum Tunnelsystem, nie waren sie in die Welt eingedrungen, der Schutz ihrer Geschwister war zu gut durchdacht..